Das Paar verabschiedete sich höflich, war doch alles wie geplant verlaufen und niemand hatte Verdacht geschöpft. Niemand? Bruno Brandiz war von Beruf aus Skeptisch, dies war seine Berufung. Sobald das Paar aus dem Büro war schloss er eilig die Tür. „Also wirklich. Etwas stinkt hier“. Der Sekretär schnüffelte an seinem Käsebrot, das er gerade Verspeisen wollte. „Nicht ihr Brot, das Paar! Keine Fragen zum Tode des Onkels oder ob es überhaupt etwas zu Erben gäbe. Und der schnelle Entschluss die Kneipe weiter zu führen. Ich müsste erst mal eine Nacht darüber Schlafen!“ Bruno klang erregt. Der Kommandant sah ihn einen Moment nachdenklich an. Schließlich war auf Bruno verlass. Seine Skepsis war bisweilen Nervend doch hatte sie schon zur Aufklärung vieler Verbrechen geführt. „Also gut“, begann der Kommandant, „lass sie beobachten. Ich will über mehr über sie wissen“. Er schaute den Sekretär an, der immer noch genüsslich auf seinem Käsebrot kaute. „Finden sie heraus woher die zwei kommen und was sie vorher getrieben haben. An die Arbeit“. Bruno hatte gerade die Tür geöffnet um heraus zu treten, da stutzte er. Ihr Pärchen bog gerade um die Ecke des Flures. Warum hatten sie sich so lange auf dem Flur aufgehalten. Bruno sah sich um, doch konnte er keinen Beamten oder offenes Büro entdecken in dem sie vorbeigesehen haben könnten. Nun kam erst recht der Verdacht in Bruno auf, mit den beiden könnte etwas nicht stimmen.
Bruno Brandiz kam gerade von einem Kollegen der die Abteilung „Spione und Mittelsmänner“ leitete. Einer von denen sollte sich in den nächsten Tagen mal beim „Lustigen Inquisitor“ umsehen. Ein Kollege vom Streifendienst sprach Bruno an. „Ich hab Arbeit für euch. Wir haben da eine Leiche gefunden. Lag so wie es aussieht schon ein paar Tage in der Kanalisation“. Bruno hakte nach. „Landstreicher? Erfroren?“ Viele Landstreicher hausten gerne in der Kanalisation der Stadt. Auf vierzig Millionen Einwohner kamen noch gut zwei Millionen Stadt- und Landstreicher die ja irgendwo bleiben mussten. Die meisten Lebten nicht nur dort, sie beendeten auch ihr Leben in der Kanalisation. „Nein, eins von den leichten Mädchen. Etwa siebzehn oder achtzehn Jahre alt. Genickbruch sowie etliche Knochenbrüche. Die kleine muss schreckliches durchgemacht haben“. Am frühen Abend sahen sich der Kommandant und Bruno Brandiz die Leiche an. Meistens waren Opfer der Kanalisation erschlagen oder erstochen. Diese sah aus als wäre sie unter eine Lok geraden.